Lenkradreparatur bei strukturellen Schäden: Wenn der Metallkranz sich löst
- Ferenc Bátori
- 8. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Beim Lenkrad neu beziehen denken viele an abgenutztes Leder oder verblasste Oberflächen – doch es gibt auch tiefere Probleme, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Ein häufiges strukturelles Problem betrifft den Metallkranz, also das innere Gerüst des Lenkrads. Gerade bei älteren Fahrzeugen oder stark beanspruchten Modellen kann es vorkommen, dass sich die obere, untere oder seitliche Griffzone vom Trägermaterial löst und das Lenkrad beim Fahren nach vorne und hinten wackelt. Viele Fahrzeugbesitzer halten ihr Lenkrad dann für irreparabel – dabei gibt es sehr wohl eine Lösung.
Typisches Schadensbild – häufiger als man denkt
Besonders häufig tritt dieses Problem bei LKW-Lenkrädern auf, etwa bei DAF, MAN oder Scania. Aber auch bei älteren VW Transporter Modellen ist es ein bekanntes Phänomen. Das Schadensbild ist typisch: Der weiche Aufbau des Lenkrads löst sich vom inneren Metallkranz, wodurch sich beim Greifen ein unangenehmes Spiel ergibt – der sogenannte Gashebel-Effekt.
Beispiele aus der Praxis:
Bei einem Porsche Lenkrad aus den 1980er-Jahren war das Material trotz des Alters nahezu im Neuzustand – ein Beweis für erstklassige Qualität.
Umgekehrt zeigte ein nur 4 Jahre alter Mercedes GLE bereits deutliches Spiel im Aufbau – ein Zeichen dafür, dass Materialwahl und Produktionsverfahren eine zentrale Rolle spielen.
Warum lösen sich Lenkradstrukturen?
Die Ursachen sind vielschichtig, doch lassen sich auf drei Hauptfaktoren zurückführen:
Materialkombinationen: Der Übergang vom Metallkern zum eingespritzten Polyurethan-Aufbau ist empfindlich – besonders bei Temperaturwechseln.
Produktionsverfahren: Bei der Herstellung wird der Metallkranz in eine Gussform gelegt und mit Polyurethan umspritzt. Damit sich das fertige Lenkrad nach dem Aushärten leicht aus der Form lösen lässt, wird dem Material Silikon beigemischt – dieses beeinträchtigt später die Haftung bei Reparaturen.
Alterung und Belastung: Intensive Nutzung über viele Jahre, kombiniert mit Hitze, Kälte und Sonneneinstrahlung, führt mit der Zeit zu strukturellem Versagen.
Die Lösung: Fachgerechte Lenkradreparatur statt Austausch
Viele Werkstätten raten zum Austausch – doch das ist oft unnötig. Mit spezieller Technik und jahrelanger Erfahrung können auch solche strukturell beschädigten Lenkräder professionell repariert, stabilisiert und neu bezogen werden.
Was wird gemacht?
Der gesamte Bereich wird gründlich vorbereitet, alte Silikonrückstände entfernt.
Der lose Aufbau wird gezielt verklebt und fixiert, sodass sich das Lenkrad wieder wie aus einem Guss anfühlt.
Anschließend erfolgt die hochwertige Neubelederung – z. B. mit Nappa-Leder oder Alcantara.
Das Ergebnis: Ein stabiler, griffiger und optisch neuwertiger Lenker – ohne störendes Spiel, ohne Austausch, aber mit neuem Leben.
Fazit
Wenn sich das Lenkrad beim Greifen bewegt oder wackelt, bedeutet das nicht zwangsläufig das Ende. Gerade bei älteren LKWs, Transportern oder viel genutzten PKWs ist dieses Problem bekannt – und lösbar. Mit präziser Handarbeit und dem richtigen Know-how kann das Lenkrad dauerhaft repariert und neu veredelt werden.
Nehmen Sie Kontakt auf, wenn Sie ähnliche Probleme mit Ihrem Lenkrad haben – egal ob LKW, Bus oder PKW.
Die Reparatur lohnt sich.
Comments